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Venus & Mars Teil 3 - die Pflanzen

planetenkräfte Nov 26, 2023

Die beiden gegensätzlichen Kräfte Mars und Venus zeigen sich u.a. in verschiedenen Pflanzenorganen und nehmen dort verschiedene Ausformungen an. Venus - als die Göttin der Liebe - wirkt besonders im Bereich der Blüten. Die Blütenblätter sind meist zart und farbig. Viele Blüten betören mit liebreichen Düften. Marskraft dagegen finden wir im zähen Stängel der Pflanze: je faseriger, desto “mehr Mars”. Die reichlich pflanzliches Eisen enthaltende Brennnessel z.B. sticht und brennt und ist zudem eine gute Faserpflanze. Im Bereich des Stängels finden wir - bei sorgfältiger Betrachtung - auch oft einen besonderer Farbeinschlag ins Rötliche. Dieser zeugt von der “Feuerkraft” des heißen Mars. 

 In der Blüte findet sich die Marskraft besonders in den Staubblätter. Einige Kakteen z.B. krümmen bei Regen bzw. bei Berührung den Kranz von Staubblättern in Sekunden ein: eine tierische, feurige, zielgerichtete Bewegung - “typisch Mars” eben (der Fachbegriff ist Thigmonastie). Viele schweißtreibende Pflanzen weisen auffällig gefärbte oder besonders viele Staubbeutel - und damit viel Marskraft - auf. In der Fachsprache der Kräuterkunde heißen diese porenöffnenden Mittel Diaphoretika. Zu den bekannten Beispielen gehören u.a. Holunderblüten, Schafgarbenblüten (Staubbeutel wie feurige Lanzen oder züngelnde Flammen) und Lindenblüten. 

 

Venus erscheint im Pflanzenreich oftmals in der Form des Kelches. Auffällige Kelche, die für “himmlisches Wasser”, d.h. Regen oder Tau, offen sind, finden sich z.B. beim Frauenmantel und der Karde, auch Venusbecken, genannt. Dieses Aufnehmen ist ein völlig anderer Gestus als die oben schon erwähnten, typisch abwehrenden Marsformen. Stacheln, Dornen und andere spitze Gebilde schützen die Pflanze oder jeweiligen Pflanzenorgane (z.B. Distelfrüchte, Schlehenzweige etc.). Hier wird sehr schön deutlich, dass Venus und Mars einander gegenseitig bedingen: Eine schützende Lanze erschafft im selben Moment einen beschützten Raum. Die Geste nach außen ist nur möglich, wenn zugleich ein “innerer Bereich” existiert - wiederum zeigt sich hier die Gültigkeit des Gesetzes der Polarität. 

 Betrachten wir nun einmal genauer das Symbol des Mars bzw. Eisens: ♂︎ .Es zeigt zwei Elemente: den Kreis (unten) und oben einen Pfeil. Der Pfeil ist ein Zeichen des Aktiven, Zielgerichteten, Feurigen, Expandierenden. Ältere Darstellungen zeigen statt des Pfeiles ein Kreuz über dem Kreis. Wir finden hier also das genaue Gegenbild zum Symbol der Venus bzw. Kupfer ♀︎. Erinnern wir uns: Das Kreuz steht für Materie, der Kreis für den Geist. Lesen wir es so, können wir sagen, dass hier im männlichen Pol die Materie über den Geist herrscht. Die Begegnung in der Physis, in der Welt der Materie ist das Hauptthema des Männlichen. Im Tierreich finden wir immer wieder das Thema der männlichen Rivalen: Ihre Kämpfe sind vom Aufeinanderprallen der Hörner geprägt (Hirsche, Steinböcke etc.). Durch das Schlagen entsteht Hitze - eine ganz wichtige Signatur des rötlichen Planeten. 

 Übrigens sei an dieser Stelle davor gewarnt, Weibliches und Männliches vereinfachend mit Mann und Frau gleichzusetzen. Jeder Mensch trägt unabhängig von seinem Geschlecht beide Anteile in unterschiedlichem Maß in sich und kann beide Pole nach seinem Belieben entwickeln. Beide Pole brauchen wir, sowohl als Mann und als Frau, um eine gesunde Balance zu leben. 

 

Mit dem Eisen dringen wir also als Menschheit in die physische Welt ein (-> Eisenbahnen, Maschinen etc.). Venus führt uns mit Musik und Kunst in die Welt des Geistes und des Schönen ein. So können wir allmählich immer zutreffender in diesen Begriffen / Wirkkräften denken. Selbst etwas so Einfaches wie das Holzhacken kann dadurch tiefer verstanden werden. 

 

Venus und Mars in der Heilkunde

Wenn wir zusätzlich zu einer gründlichen Kenntnis der Heilpflanzen diese assoziativen Betrachtungsweisen studieren - denn: Erkenntnis kommt nur durch eigenen, fleißigen Einsatz, durch genaues und aufmerksames Betrachten und Beobachten - dann werden komplexe Zusammenhänge nicht minder komplex, aber intuitiv auf einfachere Weise verständlich. Ich will dies an einem konkreten Beispiel erläutern.

Die Blutwurz Potentilla erecta wächst gerne auf mageren Wiesen oder in Birkenhainen. Sie zeigt wie z.B. auch der Frauenmantel einen starken Bezug zur Erde. Im Erdelement sind im Besonderen zwei Planetenkräfte wirksam: Venus und Saturn. “Venus” entspricht der feuchten Erde, Saturnkraft der kargen, trockenen Erde. Der Wurzelstock der Blutwurz enthält bis zu 20% Gerbstoffe. Sie ist damit die stärkste gerbstoffhaltige Pflanze unserer Heimat. Der Wurzelstock dieser Pflanze, die auch Tormentill genannt wird, färbt sich im Anschneiden blutrot. Die Assoziation zum Blut, zum Akuten und Plötzlichen - wie ein Schnitt oder ein Hieb - lassen uns sofort an den kriegerischen Mars denken.

 Die Blutwurz hilft bei bei vielen Mars-Zuständen: Sie lindert und kühlt verbrannte oder entzündete Haut und vermindert die Giftentfaltung nach Insektenstichen. Aus dem an starken Gerbsäuren reichen Wurzelstock lässt sich ein hervorragendes Wundpulver bereiten. Selbst starke Blutungen nach Verletzungen (= Mars)  werden rasch damit gestillt. Hier hilft Venus den hitzigen Mars besänftigen.

 

Übrigens entspricht Venus im Menschen u.a. der Haut und den paarigen Nieren. Marskraft äußert sich im menschlichen Körper auch als Galle. Unsere Sprachweisheit zeugt vom Verständnis des Zusammenhangs von Galle und Wut: “Ihm läuft die Galle über” oder “Gift und Galle speien” sind beides Ausdrucksformen von martialem Zorn. Das Hitzige kommt auch hier wiederum deutlich zum Ausdruck.

 Venus kann diese Zornausbrüche, das Übermaß an Hitze in der Welt der Materie, durch Musik, sanfte Berührung, liebkosende Worte, durch wirklich Geistreiches und Schönes, besänftigen. Viele Marien- bzw. Venuspflanzen zeigen diese “lindernden” Qualitäten (Linde, Malve, Rose u.a.). Wie genial zeigt die rote Rose eine Ausgewogenheit von Mars- und Venuskräften: Stacheln, sehr viele Staubbeutel, feuriges Rot und harte Triebe und Blütenreichtum, Schönheit, wohliger Blütenduft und lindernde Gerbstoffe, die der Haut helfen, ihre Feuchtigkeit zu bewahren.

 

Die Lebenskunst besteht darin diese beiden Kräfte-Pole, die wir hier mit “Mars” und “Venus” bezeichnet haben, in ein rechtes Verhältnis zu bringen. Möge sich dieses Verständnis in der Lebenspraxis gesundend für jeden Einzelnen auswirken!

Komm in Kontakt: https://www.christophpollak.org/grundlagen 

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